Buchvorstellung_Schluss mit Prokrastination

Autoren: Peter Ludwig, Petra Kubin, Gernot Bogner

Buchuntertitel: Wie man aufhört zu verschieben und anfängt zu leben

Verlag: REDLINE Verlag

Der Titel sagt eigentlich schon alles. Anfangen zu leben. Aufhören zu verschieben. Wollte doch bestimmt jeder schonmal machen, oder? Also ich kenn das nur zu gut. Wer hat sich das nicht schon vorgenommen und dann doch prokrastriniert.

Das erste Mal in die Hände gefallen ist mir das Buch im Thalia bei uns in der Innenstadt. Ich hatte irgendwas Wichtiges vor, war natürlich mal wieder viel zu spät und bin dann trotzdem nochmal in den Buchladen um Kalender zu schauen, das weis ich noch. Also muss es wohl Ende 2017 gewesen sein. Natürlich war es voll unnötig großartig nach Kalendern zu schauen, man bekommt ja doch zu Weihnachten sowieso irgendwelche geschenkt, zumindest ist das bei mir immer so, und war es auch letztes Jahr. Jedenfalls hab ich dieses Buch gesehen und fand es doof. Generell steh ich eigentlich nicht so auf Ratgeber aller Art, weil ich eigentlich dezent zu stolz bin um auf sie zu hören, aber das ist einfach nur dumm. Wenn Leute Ahnung von was haben sollte man sich zumindest mal anschauen, was sie zu sagen haben, also hab ich mir das Buch mitgenommen. Wie gesagt, hatte ich nicht viel Zeit, da ich eigentlich was anderes vorhatte, und hab es daher nur schnell durchgeblättert, und fand es direkt genial. Im Grunde ist es schon die Titelseite: „Prokrastination = beharrliches Aufschieben von Verpflichtungen“ und oben drüber das Wort „Schluss“ in knallrot. Eyecatcher und so… Wer will nicht endlich damit aufhören Zeugs, das erledigt werden muss, aufzuschieben und es stattdessen einfach mal tun und sich dann einfach gut fühlen die ganze Zeit, anstatt während dem Prokrastrinieren nur Schuldgefühle zu haben?

Darauf wird in dem Buch auch direkt eingegangen. Was ist Prokrastrination eigentlich, wo liegt der Unterschied zu Faulheit, wo zu Erholung. Außerdem wird erklärt, warum der Mensch überhaupt Sachen aufschiebt, weshalb gerade die heutige Zeit mit ihrer Informations- und Möglichkeitenfülle das Aufschieben begünstigt. Stichwort: Entscheidungsparalyse. Das Ganze beruht auf Basis wissenschaftlicher Studien. Die Autoren haben umfassende Recherche betrieben und beraten weltweit Unternehmen im Bereich Motivations- und Effektivitätssteigerung. Dazu sind zahlreiche Skizzen enthalten, die Beschriebenes nochmal anschaulich verdeutlichen, was ich anfangs zwar dezent gewöhnungsbedürftig fand, aber im Grunde jetzt eigentlich ziemlich genial finde, da Bilder einfach besser im Gedächtnis abzuspeichern sind als die selbe Information in Textform. In diesem Buch ist beides vorhanden, und überhaupt wird auf so ziemlich alles eingegangen, was man im Bereich Effektivitätssteigerung wissen muss um seine persönliche Effektivität…nunja.. zu steigern, inklusive Begründungen, warum man das denn tun überhaupt tun soll. Und etwa ab der Hälfte des Buches werden einem konkrete Methoden vorgestellt wie man aufhört zu prokrastrinieren, wie man effektiver arbeitet, wie man sich motiviert, wie man sich auf die wesentlichen Dinge fokussiert.

Auch die Autoren des Buches sind der Ansicht, der Weg ist das Ziel. Einer meiner Lieblingsteile in diesem Buch. Erläutert wird es anhand des Wunsches ein Auto zu haben. Vorsicht Spoiler. Folgende Beispiel wird im Zusammenhang mit äußerer und innerer Motivation erläutert. Man soll sich vorstellen, dass man sich in der Situation befindet, ein Auto haben zu wollen. wie bekommt man es also. Man stellt sich vor, wie es ist das Auto zu haben, damit zu fahren, in ihm drin zu sitzen, die Farbe, die Form, den Geruch des Autos. Dann besucht man am besten Autohäuser, setzt sich in ein Modell des Autos, ruft die Vorstellung ab, wie schön es sein wird. Dann schreibt man das alles auf, verinnerlicht es, malt ein Bild, oder so, hängt es über sein Bett, rahmt es am besten noch ein und definiert dies als sein Ziel. Ich will dieses Auto und ich werde es bekommen. Jetzt kommt der Haken an der Sache. Was passiert also? Die Person bekommt das Auto, erlebt einen kurzen Glücksmoment und hat kein Ziel mehr. Aber warum? Zwar hat das Gehirn sich die Freude vorgestellt, die der Besitz des Autos auslöst, aber auf dem Weg dorthin war mit dem Gedanken „Ich werde das Auto bald haben“ immer auch der Gedanke „Ich habe das Auto noch nicht/jetzt nicht“, weshalb zu jedem gegenwärtigen Zeitpunkt die Person immer das Gefühl hat, es fehlt etwas in ihrem Leben. Beim Erreichen des Ziels kommt es zur kurzzeitigen Ausschüttung von Dopamin, dann ist es vorbei. Das Gehirn will diesen Glücksmoment wieder haben und es geht von vorne los. Man wird zum „Zieljunkie“, immer auf der Suche nach kurzfristigen Glücksmomenten, aber dauerhafte Zufriedenheit stellt sich nicht ein. Warum das so ist, und warum das Glück nur kurzfristig ist, darauf wird im Buch noch eingegangen. Aber die klassische Lösung des Problems: Der Weg ist das Ziel. Fokussierung der persönlichen Vision auf den Weg und nicht das Ziel, Konzentration auf Tätigkeiten und nicht auf Ergebnisse. Stichwort: Selbstverwirklichung. Im Laufe des Buches werden dann konkrete Methoden vorgestellt, was man mit eben Gelerntem jetzt machen kann, wie man dieses Wissen sinnvoll umsetzt um seine persönliche Effektivität zu optimieren und Persönlichkeit weiterzuentwickeln.

Die graphische Darstellung des Inhaltsverzeichnisses:

Auf der linken Seite ist ein trauriges Strichmännchen, neben dem steht: Null-Effektivität, Prokrastination, Demotivation, Sinnlosigkeit, Frustration, Chaos + Stress.

Dann ist da ein Pfeil, der zu einem glücklichen Strichmännchen führt, neben dem steht: innere Motivation, Aktionsfähigkeit, Produktivität + Effektivität, Zufriedenheit, Flow, Gewohnheiten.

Fazit: sehr motivierende Anleitung, die einen ermutigt sie sofort in die Tat umzusetzen und von der ich denke, dass sie jedem Menschen helfen kann zufriedener mit sich selbst und seinen Leistungen zu werden

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