Die Famulatur ist Bestandteil der PTA-Ausbildung.
Die Ausbildung- und Prüfungsverordnung gibt´s übrigens hier.
Nach dieser Verordnung muss man jedenfalls im Rahmen der Ausbildung ein Praktikum von 160 Stunden in einer öffentlichen Apotheke absolvieren.
Wenn man bereits PKA, Apothekenhelfer, Apothekenfacharbeiter oder pharmazeutischer Assistent ist, muss man das Praktikum nicht noch einmal machen. Dann reicht der entsprechende Nachweis vorheriger Ausbildung. Das steht so auch in der Verordnung.
Ansonsten fällt das Praktikum nicht in die Ferienzeit.
Bei einer normalen 40-Stunden-Woche sind das also 4 Wochen, dabei soll man laut Verordnung min. 5 Tage am Stück absolvieren.
Darüber, ob man auch Teile der Famulatur in der Krankenhausapotheke oder sonstigen Apothekenarten machen darf, steht konkret nichts in der Verordnung. Es heißt nur, dass es „den Schülern Einblicke in die Betriebsabläufe einer Apotheke und die pharmazeutischen Tätigkeiten vermitteln“ soll. Uns jedenfalls wurde gesagt, dass ein Krankenhausapothekenpraktikum nur im Rahmen des 6-monatigen Praktikums nach dem 1. Staatsexamen möglich ist, und auch dann nur für max. 3 Monate, weil dort eben die komplette Kundenberatungseben fehlt, auf die wir im Rahmend der Ausbildung ja auch vorbereitet werden sollen.
Die Apothekengewerkschaft Adexa, die i.d.R. ja auch schon relativ zu Beginn der Ausbildung mal in der Schule vorbeischaut und sich vorstellt, hat zum Thema Famulatur auch einen kurzen Leitfaden herausgebracht, den ich auch gerade mal hier verlinke.
Adexa teilt dabei den oder die PTA eine Woche PKA, zwei Wochen PTA und die letzte Woche dem Apotheker zu, um dem Schüler Einblick in sämtliche Felder des Apothekenalltags zu geben, was ich von der Idee her ziemlich sinnvoll finde.
-> persönliches Fazit
Ich persönlich würde es, ehrlich gesagt, nicht so machen, dass man eine Woche lang nur mit PTA oder PKA arbeitet. Wenn in Woche eins eine interessante Rezeptur kommt, wäre es ja viel sinnvoller da zuzuschauen oder mitzuhelfen. PKA-Arbeit wie z.B. Einräumen und Bestellungen verbuchen kann man zwischendurch auch durchgehend machen, wenn keine Rezepturen da sind und man sich langweilt, und der Apotheker hat i.d.R. keine Zeit.
Dass die Famulatur in die Ferien fällt, fand natürlich fast keiner toll. Ich fände es eigentlich cooler, wenn man da einfach jeweils zwei Wochen der Schulzeit freistellt um das zu machen. Auf der anderen Seite haben wir so einen Monat Lernzeit direkt vor den Prüfungen. Darauf zu verzichten wäre dann definitiv noch doofer. Naja gut.
Meine Famulatur war aufgeteilt auf drei Apotheken. Unbedingt geplant war das nicht, aber es war jetzt auch nicht so, dass ich jetzt gewechselt habe, weil ich mich mit dem Team, dem Apotheker oder so nicht verstanden habe.
Ich hatte einfach keine Lust vier Wochen meiner Sommerferienzeit hintereinander mit unbezahltem Arbeiten in irgendeiner Apotheke zu verbringen, deshalb war für mich von Anfang an klar, dass ich das Praktikum irgendwie auf die kleinen Ferien aufteilen werde und nach der 1. Woche in einer Apotheke dachte ich, dass ich mir dann lieber auch noch andere anschaue, anstatt noch drei mal die gleiche Woche in der 1. zu machen, was ich auch im Nachhinein jetzt, immer noch für eine ziemlich gute Idee halte.
Solche Dinge wie Herstellung von Teerezepturen (kommt eh quasi nicht mehr vor anscheinend), Dokumentation etc. lernt man ja alles in der Schule, aber jede Apotheke macht es ja wieder ein bisschen anders, allein schon, dass manche eben einen Kommissionierautomat haben, andere nicht, und diesen Vergleicht hat man einfach nicht, wenn man immer nur in einer Apotheke ist.
Keine Apotheke ist perfekt. Das ist wie überall. Es gibt immer mal Betriebe, die besser oder schlechter sind, aber im Endeffekt gibt es immer irgendwelche Details, die Betriebe, die eigentlich richtig schlecht sind (doofes Arbeitsklima, schwache Führungsleistung, zu wenig Bezahlung, keine Kundenorientiertheit etc. etc.) dann doch richtig gut machen und umgekehrt. Und je mehr man gesehen hat, auf desto mehr Muster kann man im Bedarfsfall später zurückgreifen, wenn man dann in seinem eigentlichen Betrieb zur Problematik kommt, hey, irgendwas läuft nicht, das müssen wir verbessern, was machen wir jetzt..
Wenn ich dran denke, kann ich ja auch mal Leute aus meiner Klasse kurz um eine Einschätzung bitten, dann wird das ganze hier ein bisschen repräsentativer 🙂